Das Ende eigenständigen Denkens
Ich werde nie diesen Moment während Corona vergessen, es war kurz nach Einführung der FFP2-Maskenpflicht in Wien: Ich fuhr eine Rolltreppe zur U-Bahn hinunter und in einer albtraumhaften Szenerie kam mir auf der gegenüberliegenden Seite eine Reihe von Menschen entgegen, jeder einzelne mit einer FFP2-Maske im Gesicht, die in meinen Augen einem Maulkorb ähnelte.
Es war für mich ein Sinnbild für das Ende eigenständigen Denkens.
Meine Gedanken dazu teilte ich auf Facebook und machte auf die Einschätzung des Robert Koch Instituts zu FFP2-Masken aufmerksam: Es warnte vor gesundheitlichen Risiken und empfahl eine Gesundenuntersuchung vor dem Tragen, ebenso eine halbstündige Pause nach 75 Minuten Tragezeit. Das RKI teilte zudem bereits im Oktober 2020 auf seiner Homepage mit: „Es gibt keine Evidenz für den Nutzen von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitschutzes”.
Als Reaktion auf meinen Facebook-post erntete ich neben viel Zustimmung auch einen Shitstorm, wurde beschimpft und als egozentrisch bezeichnet.
Heute weiß man, dass Österreich eines der Länder mit den strengsten Corona- Maßnahmen weltweit war, mit allen bekannten Folgen (die gerne unter den Tisch gekehrt werden). Auch die FFP2-Maskenpflicht verordnete kaum ein anderes Land, die meisten Regierungen blieben bei einem herkömmlichen Mund-Nasen-Schutz. Dennoch machte ein Großteil der österreichischen Bevölkerung mit, ohne die Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen.
Heute, mehr als fünf Jahre danach, lässt mich eine Frage nicht los: Wie viele würden wieder mitmachen?
Mehr zum Vergleich der weltweiten Corona-Maßnahmen und deren Folgen in Österreich gibt es demnächst im Libratus-Magazin zu lesen.


Es werden wieder ca. 80% sein.